Die "Illbruck" lebt - Segelclub Schloßbucht Schwerin e.V.

53°37'N  11°25'E
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Die "Illbruck" lebt


Alles fing schon 2001/2002 an. Da segelten ein paar Yachten rund um den Erdball in einem Rennen, das VOLVO-Ocean-Race hieß. Irgendwie faszinierte mich ein Boot in einem komischen Grün, dass auf dem Weg war, dieses Rennen auch noch zu gewinnen.
Es war ein deutsches Schiff und da passte es, dass der Zieleinlauf in Kiel war. Eigentlich wollte ich mir das anschauen, aber die Website berichtete von so vielen Menschen, dass ich mir mit großem Bedauern die Anfahrt nach Kiel verkniff.

Irgendwie ging mir aber die Yacht, ihr Sieg und ihre Farbe nicht mehr aus dem Kopf und ich dachte noch so - ob man so was mal segeln kann ??

Und dann hieß das Schiff Jahre später plötzlich  „GLASHÄGER“ und lag einen Katzensprung entfernt in Rostock. Und das Beste - man konnte sie mieten. In den folgenden Jahren war ich wohl einige Hundert Mal auf der Website speedsailing.de und habe nach freien Terminen geschaut, bin aber immer wieder zurück gezuckt. Ich dachte mir, du gehst auf das Boot, es ist Windstärke 1 und das geht mit diesem Racer gar nicht ! Also verschob ich meine Träume jedes Jahr immer wieder.

Dann begab es sich im Jahre 2011, dass unser Hafenwart einen runden Geburtstag feierte und ohne mein Zutun kam jemand auf den genialen Gedanken, daß die Gratulanten einen Gutschein von speedsailing.de verschenkten. Und der Jubilar  meinte - allein macht das keinen Spaß, wer kommt mit ? Ich konnte noch meine Bedenken mit der Windstärke 1 äußern, wurde aber, Gott sei Dank , überredet und so machten sich an einem Sonntag um 7.00 Uhr 5 Clubmitglieder auf den Weg nach Rostock. Das Wetter war wie für uns und die Yacht gemacht - blauer Himmel, Windstärke 4 aus Süd, also ablandig und keine Welle vor Warnemünde.

Nach Ausgabe von Teamkleidung und Schwimmweste ging es endlich auf das Schiff. Während der Passage des Seekanals gab es eine umfassende Einweisung mit dem vielfachen Hinweis: „Fasse da nicht an, sonst Finger ab.“ und jeder durfte einmal die Backstagen mittels Winschen auf eine Last von zwei Tonnen trimmen.

Nach Passage der Warnemünder Mole ging es unter Groß und 300 m² Genacker Richtung Fehmarn. Bis hierin steuerte nur die Stammbesatzung, denn wir lernten, dass ein 5 Grad Steuerfehler unweigerlich zu einem Sonnenschuß führt. Eine leichte Kurskorrektur und ich lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken in der Plicht. Wie war noch die Einweisung: „Eine Hand für´s Schiff, eine Hand für den Mann.“  Die hatte ich wohl vor Begeisterung vergessen.

Wir sollten dann noch selber erfahren, wie unglaublich sensibel diese Yacht gesteuert werden muß.  Nach zwei Stunden Topspeed bargen 20 Hände den riesigen Genacker und es ging am Wind zurück.

Und dann war es soweit - die Ex-ILLBRUCK lag in meinen Händen und es war so toll !!!

Nachdem jeder Gast dieselbe Erfahrung machen durfte, erwischte uns noch eine Gewitterzelle mit Starkböen und Hagel und auch das Abwettern war eine geniale Erfahrung.

Nach 7 Stunden liefen wir wieder in den Heimathafen ein, machten neben weiteren wohl 1000 Fotos noch ein Crewfoto mit dem breitesten Grinsen der Welt und fuhren um ein Erlebnis reicher wieder nach Hause.

Thomas Wagner

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